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1. LP Hans "Die Geige“ Wintoch Melodie & Rhythmus 02/1989   Autor:Stefan Lasch Sieben Kompositionen von WINTOCH selbst, von Sieghard Schubert und Michael Heubach, die das Konzept verdeutlichen, das HANS DIE GEIGE ausmacht: Computer und Keyboardsounds liefern das Fundament für jazzige Chorusse, für Ausflüge in die E-Musik, für charakteristische Geigen - Melodien. Sicherlich ist HANS WINTOCH nicht der Violinist, der experimentiert oder sich eindeutig auf eine stilistische Seite schlägt. Er bedient das, was man sich landläufig unter Geige in der Rockmusik vorstellt. Das macht er mit Konsequenz und Ausdauer. Er ist ein besessener Handwerker, der die Geige in unserem Land rockfähig gemacht hat und die Distanz, die der eine oder andere zu diesem Instrument hat, verkürzen hilft. Es gibt kaum einen Veranstalter, der HANS DIE GEIGE noch nicht gebucht hat. Erfolg beim Publikum ist garantiert. Seit er mit eigener PA, einem Mixer, diversen Halbplaybacks und allein durch die Klubs und Veranstaltungen zieht, hat er mehr für seine Popularität getan als je zuvor. Sicherlich war dies auch eine Entwicklungsfrage und eine Frage der Zeit. Das er spielen kann fordert das Instrument. Lassen sich spielerische Schwächen auf anderen Instrumenten kaschieren, die Violine zwingt zum kontinuierlichen Üben, deckt Halbheiten sehr schnell auf. HANS WINTOCH beherrscht das Spiel mit Bogen und den vier Saiten, hat das Gespür für effektvolle Klangspielereien und wirkungsvolle Auftritte. Eigentlich passt das Instrument rein optisch gar nicht zu ihm. Meist in enges Leder gehüllt und mit auffälligem schulterlangem Haar, würde man ihm eher eine Heavy - Gitarre zuordnen als eine Geige. So fällt HANS WINTOCH in doppelter Hinsicht immer wieder auf. Er verkörpert einen knallharten Rocker und liefert Musik ab, die filigran ist, die modischen Klangmustern nun überhaupt nicht entspricht. Irgendwie passt es auch in seine Entwicklung, dass erst Ende 1988 eine Solo - LP veröffentlicht worden ist. Sieben Kompositionen von WINTOCH selbst, von Sieghard Schubert und Michael Heubach, die das Konzept verdeutlichen, das HANS DIE GEIGE ausmacht: Computer und Keyboardsounds liefern das Fundament für jazzige Chorusse, für Ausflüge in die E-Musik, für charakteristische Geigen - Melodien. Sicherlich ist HANS WINTOCH nicht der Violinist, der experimentiert oder sich eindeutig auf eine stilistische Seite schlägt. Er bedient das, was man sich landläufig unter Geige in der Rockmusik vorstellt. Das macht er mit Konsequenz und Ausdauer. Er ist ein besessener Handwerker, der die Geige in unserem Land rockfähig gemacht hat und die Distanz, die der eine oder andere zu diesem Instrument hat, verkürzen hilft. Es gibt kaum einen Veranstalter, der HANS DIE GEIGE noch nicht gebucht hat. Erfolg beim Publikum ist garantiert. Bleibt nur zu hoffen, das er noch Zeit findet, um über neue Kompositionen und Arrangements nachzudenken. Da WINTOCH nun wirklich kein Einsteiger mehr ist, wird er wohl selbst am besten wissen, wie der Hase lang läuft.   HANS WINTOCH  ist einer der wenigen Instrumentalisten unserer Rock - und Popszene, der bekannt ist, der Dank seines Namens HANS DIE GEIGE sofort zu identifizieren ist. Ganz so schwer wie Gitarristen oder Keyboarder hat er es allerdings auch nicht, denn Geiger, die ihr Instrument mit einem Tonabnehmer versehen und ihren Ton durch allerlei Effekte veredeln lassen, sind an den Fingern einer Hand abzuzählen. Wie es sich für einen ordentlichen Geiger gehört, liegt die erste Begegnung mit den vier Saiten in früher Kindheit. Bereits mit fünf Jahren musste der kleine HANS zur Musikschule und üben. Mit Sechzehn erfolgte dann der Aufstieg. Die Musikschule Weimar sollte seine neue Ausbildungsstätte werden.  Doch wie das Leben so spielt, die E - Musik trat mehr und mehr in den Hintergrund, und nach drei Jahre Studium folgte der Wechsel zur U - Musik. HANS DIE GEIGE bekam einen Berufsausweis, ließ den hehren Hochschulbetrieb mit Bach und Beethoven hinter sich und begann seinen Weg durch zahlreiche Rock - und Popinstanzen. So spielte er zwischen 1975 und 1978 in der Sieghard - Schubert - Band. Die darauf folgenden Jahre gehörten einem eigen Projekt namens "Report", und seit 1982 reist er mehr oder weniger als Solist durch die Lande. Stationen wie "Reform" (1983), "Lift" (1984) oder Sessions mit "Engerling", "Electra" oder "Zenit" seien zur Vollständigkeit seiner musikalischen Entwicklung erwähnt.  Ein Ereignis mag den künstlerischen Weg von HANS WINTOCH nachhaltig beeinflusst haben: das von DT-64 inszenierte Konzert "Die Geige in der Rockmusik". Er erhielt den Auftrag, ein Stück für dieses Konzert zu schreiben und unterstrich damit deutlich, das ihn eigentlich Bandkonzepte nur hindern bzw. nur bedingt seinen Intentionen entsprechen. HANS DIE GEIGE ist, obwohl er sich jederzeit vorzüglich in den Dienst einer Gruppe stellen kann, doch ein Solist, der am besten wirkt, wenn er allein auf der Bühne steht und sich seine musikalischen Partner vom Tonband zuspielen lässt oder lebendige Begleitmusiker hinter sich weiß. Folglich war sein Schritt weg vom Gruppen - Mitglied hin zum Solisten auch goldrichtig. Letztlich siegte der Individualist. Und das war gut so.  Seit er mit eigener PA, einem Mixer, diversen Halbplaybacks und allein durch die Klubs und Veranstaltungen zieht, hat er mehr für seine Popularität getan als je zuvor. Sicherlich war dies auch eine Entwicklungsfrage und eine Frage der Zeit. Das er spielen kann fordert das Instrument. Lassen sich spielerische Schwächen auf anderen Instrumenten kaschieren, die Violine zwingt zum kontinuierlichen Üben, deckt Halbheiten sehr schnell auf. HANS WINTOCH beherrscht das Spiel mit Bogen und den vier Saiten, hat das Gespür für effektvolle Klangspielereien und wirkungsvolle Auftritte.  Eigentlich passt das Instrument rein optisch gar nicht zu ihm. Meist in enges Leder gehüllt und mit auffälligem schulterlangem Haar, würde man ihm eher eine Heavy - Gitarre zuordnen als eine Geige. So fällt HANS WINTOCH in doppelter Hinsicht immer wieder auf. Er verkörpert einen knallharten Rocker und liefert Musik ab, die filigran ist, die modischen Klangmustern nun überhaupt nicht entspricht. Irgendwie passt es auch in seine Entwicklung, dass erst Ende 1988 eine Solo - LP veröffentlicht worden ist. Den besten Eindruck hinterließ bei mir die Neufassung des Titels „Warten in der Dunkelheit“. Charlie Eitner lieferte mit seinem Gitarrenspiel das Fundament des Arrangements, und Ralf Bursy strebt mit seiner Sangesart jener viel beschworenen Einheit zwischen Text und Musik entgegen. Dieses Beispiel hätte anregen können, um andere Bursy-Lieder neu zu fassen, um das eine oder andere Glanzlicht dieser Platte aufzusetzen. So sind es nur die Titel „Schläfst du schon“, und „Kalte Augen“, die Bursy doch einmal mit anderen Nuancen zeigt.  Unterschiedlich bewerte ich die Texte. Fünf Autoren versuchen, Gefühl und Anspruch des Solisten in Worte zu kleiden. Das Modell „Eh die Liebe stirbt“ entdeckt man in den meisten Liedern wieder. Ralf Bursy singt von jenen zwischenmenschlichen Beziehungen, vom Suchen und Leiden der Liebe. Nichts aufregendes, aber auch nichts was man dem Interpreten anlasten müsste. Ich erwarte von Ralf Bursy keine schwergewichtigen, philosophierenden Aussagen. Er bedient dich er Mittel des Schlagers (wer beim lesen des Wortes noch immer negative Assoziationen hochkommen lässt, sollte Pop einsetzen), und bewegt sich auch in dessen Dimensionen. Neues hat er jedenfalls nicht eingebracht. Vielleicht gelingt es ihm einmal Texter (einer reicht ja) zu finden, die ihm neues Liebes-Gedankengut unter die Noten schreiben. Kaum anfreunden konnte ich mit dem Refrain in „Schläfst du schon“: mein Liebes schläfst du schon, hier komt dein heimlicher Star, die absolute Sensation. Greif nach den Sternen über dir, weil die gleichen sind wie hier …“, was will der Dichter uns damit sagen? Ich weiß es nicht. Ebenso gelang es mir nicht hinter den Sinn der Sprachbilder in „Hinter dem Spiegel“ zu steigen:   „…in deinem Spiegel-Tausendschön / Spiegel an der Wand / hinter dem Spiegel schön zu sehn, liegt ein Sonnenland/draußen drehen Winde stark und kalt / werden Wunder mit Scheck bezahlt / neunzehn ist verdammt lang alt/worauf man wartet kommt nicht so bald/draußen zählt was man kann und hat / teilt mein und dein/ teilt ein und ab / gern wird in schwarz und weiss gemalt/ und wo es glatt geht liegt Asphalt / bleib in deinem Spiegel-Tausendschön …“.  „Wind im Gesicht“ ist eine gefällige, kaum auffällige, aber gut klingende und etwas uniform wirkende Platte. Sie veranlasst mich nicht, in Jubel auszubrechen, provoziert mich auch nicht, hintergründig zu sinnieren, ob und überhaupt oder warum nicht … Das, was Bursy bedienen will, bedient er konsequent, und wer nicht bedient sein will, stellt diese Platte ohnehin nicht in seine Sammlung.   Es gibt schon eigenartige Erscheinungen in der Popmusik. Da entschließt sich ein Sänger nach einigen Irrungen und Wirrungen des Bandlebens, Solist zu werden, besinnt sich seiner schon fast vergessenen Sangesart und deklassiert in fast jeder Hitparade seine Konkurrenten. Was Wunder, wenn so schnell wie Amiga möglich, gesammeltes Werk (Produzenten Rundfunk der DDR, Titel drei Amiga) in Venyl erschien. Ralf Bursy ist für mich so ein Phänomen. Er vereint offensichtlich jene Eigenschaften, die seine Zielgruppe liebt. Er verfügt über einen gewissen Sex-Appeal, auch in der Stimme, singt von Liebe und Mädels, meditiert über das komplizierte Leben eines Popsängers und verbreitet einen Hauch Wehmut.  Eindrücke nach dem ersten Hören. Was mich zunächst erstaunt hat, war das bescheidene Quantum an neuen Liedern. Außer „Schläfst du schon“, „Kalte Augen“, „Himbeermund“ und „Hinter dem Spiegel“ haben die anderen Produktionen ihren Publikumserfolg schon nachgewiesen. Sozusagen eine „Best-of- … „ Platte ? Ich tendiere mehr zu „Das gesammelte Werk des R.B. – Die Anfänge“. Was zur Folge hat, das es Bursys Grenzen deutlich macht.  Neben dem Gesang, den Kompositionen spielte Bursy Gitarrenparts, Bassfiguren, Keyboardflächen, Percussions-Elemente selbst ein, und er programmierte auch seinen Drum-Computer. Mit den Gitarristen Bernd Römer, Reinhard Petereit und Charlie Eitner holte er sich effektvolle Zwischenstückespieler, und Rene Deckers Saxophon gibt dem Titlel „ Schläfst du schon“ einen Hauch von Abwechslung. Bliebe noch Lothar Kramer zu erwähnen, der bei „Feuer im Eis“ die Tasten drückt.  Trotzdem unterscheiden sich alle zehn Titel nur wenig voneinander. Natürlich hat jedes Stück eine andere Melodie, ein anderes Tempo, doch das Konstruktionsprinzip ist in jedem Lied erkennbar. Und da schöpft meiner Meinung nach Ralf Bursy noch nicht alle Möglichkeiten aus. Er kann mehr als nur sehnsüchtig – wehmütig singen. An irgendeiner Stelle wären mal andere Klangfarben effektvoller gewesen. Was andererseits ausschließt, das Ralf Bursy seine Anhängerschaft mit Ungewohntem konfrontiert. Er klingt eben immer so wie in seinem Solo-Einstieg „Eh die Liebe stirbt“ – lamentoso. Der bislang erzielte Erfolg gibt dem Produzenten, Walter Cikan, und natürlich dem Interpreten recht. Warum nicht erfolgreiches ausschlachten – andere machen es ja auch.   1. LP Ralph Bursy  Melodie & Rhythmus 12/1987   Autor:Stefan Lasch Die Stern Story  Melodie & Rhythmus 09/1988   Autor:Stefan Lasch STERN MEIßEN: ein Begriff in der Rock –und Popszene der DDR seit 25 Jahren. Martin Schreier, einer der verbissensten und hartnäckigsten Bandchefs hat es geschafft, trotz aller stilistischen und organisatorischen Unwegsamkeiten der Musikszenerie, immer eine spielfähige Band zu haben. Die Musikanten wechselten mit steter Regelmäßigkeit, Fachleute sparten nie mit Skepsis und guten Ratschlägen, die Fans aber hielten Treue. Obwohl ein Vierteljahrhundert für eine Rockband schon ein bemerkenswertes Alter ist (nur "Omega" aus Ungarn, die "Rolling Stones" oder "Status Quo" können da noch mithalten), nahm dich Gedrucktes über die Meißner STERNE relativ bescheiden aus. Selbst gut geführte Artikel geben lediglich rund drei Dutzend Artikel her.  Schon die Überschriften spiegeln anschaulich den Werdegang von STERN MEIßEN wider. So machte die Wochenpost Nr.5/77 einen Beitrag über die STERN COMBO MEIßEN mit den Worten: "Sechs vernünftige Personen“ auf. Die Sächsische Zeitung vom 8.12.78 wusste: „Mit Rock‘n‘ Roll fing alles an" und das ND vom 18.1.79 konstatierte: "Mit dem Können wuchs der Mut zu Eigenem" . Im Herbst des gleichen Jahres meldete die Ostseezeitung:" STERN COMBO MEIßEN mit neuem Konzertprogramm".   Am 22.5.1982 setzte Waltraud Heinze über ein Gespräch, dass sie mit STERN MEIßEN im Vorfeld der FDJ-Kulturkonferenz führte: "Wir wollen nicht allgemein und verbindlich sein" . Dass Bauernecho schrieb am 8.4.83: "Stern-Stunden kommen nicht aus heiterem Himmel" . „Unser Anliegen: eine Volksband zu sein" , war am 6.8.1986 in der Sächsischen Zeitung zu lesen und knapp drei Wochen später meldete die Junge Welt: "Musik für Ohren und Beine" . Für die Chronisten jedoch kann bereits der Gründungstag und die Schreibweise von STERN MEIßEN bzw. STERN COMBO MEIßEN Rätsel aufgeben. Selbst wenn ich betone, das diese STERN-MEIßEN- Story von Martin Schreier autorisiert ist, Fakten und Daten also stimmen dürften, findet mancher Leser gewiss Details, die er anders in Erinnerung hat oder eben aus heutiger Sicht differenzierter beurteilt.   Es begann mit altdeutschen Schlagern (1964 – 1970)  Ein Jüngling von 15 Jahren hatte wieder mal seine Bande versammelt, schwärmte von den Beatles und den Rolling Stones und gab die Order aus: „Wir machen eine eigene Band auf". Gesagt, getan. Alte Radios, das war damals so üblich, wurden besorgt und in den Stand eines Verstärkers für Gitarren und Mikrofone erhoben. Den Jungmusikern bot sich die Gelegenheit, glitzernde Notenpulte mit dem Namen "Stern Combo Meißen" zu übernehmen (eine Tanzkapelle löste sich gerade auf). Damit hatten sie nicht nur ein schickes Combo – Requisit, sondern gleichsam auch einen Bandnamen. Am 24.9.1964 war es dann soweit: Die (neue) STERN COMBO MEIßEN trat zum ersten Mal öffentlich auf: zu einem Rentnervergnügen im Luftbad Spaar bei Meißen.  Wir beaten bis wir Profis sind (1970 – 1975) Schon in den Gründerjahren der STERN COMBO gehörte es zu den konzeptionellen Tugenden des Bandchefs, immer am musikalischen Ball zu sein. Die große Zeit der Bläser war angebrochen, was Wunder, wenn die Meißner dem Ruf der Zeit folgten. 1970 hatte die Band noch bescheidene Quartett-Dimension, im Herbst des gleichen Jahres verdoppelte sich das spielende Personal. Bläser wurden nun das Aushängeschild. Drei Jahre dauerte die Bläser- Phase, und mit Veronika Fischer stand sogar mal für eine kurze Zeit eine Sängerin am Solisten-Mikrofon. 1973 kam dann ein Studierter (Thomas Kurzhals) in die Band, der - obwohl erst im 3.Studienjahr - sich an die Großen der sogenannten E-Musik wagte. Der 1. und 2. Satz von Händels Concerto Grosso wurde neu aufgelegt, und mit Mussorgskis "Die Nacht auf dem kahlen Berg" entstand 1975 die erste Aufnahme. "Finnladia“ von Sibelius und die "Rhapsodie in Blue" folgten. Martin entschloss sich, das musikalische Konzept zu ändern. Die Gitarre flog raus, dafür spielten zwei Keyboarder, manchmal sogar drei. Die STERN COMBO trat in der renommierten Veranstaltung des Dresdner Kulturpalastes "Die Orgel von Bach bis Beat" auf, arbeitete an der Filmmusik zu "Hostess" und fand in Reinhard Fißler (1973) einen neuen Sänger. Von nun an war STERN als Profi Kapelle zugange.   1976  - Die große Zeit der Konzepte  (1975-1979)  Galt die STERN COMBO MEIßEN vor dieser Phase eher als Geheimtipp und blieb medial und überregional unbeachtet, wurden einige Kollegen plötzlich wach. Da waren Musiker, die nahmen sich einen Mussorgski her, werkelten an einem Sibelus und konzipierten sogar Konzeptalben. 1976 war es, als ein junger dynamischer Produzent unter Androhung, dass er nie wieder seinen Schreibtisch aufsuchen werde, durchsetze: „Der Kampf um den Südpol" wird produziert. Der heutige Chefproduzent Jugendmusik im Rundfunk, Walter Cikan, und seine Mitstreiterin Luise Mirsch begannen in die Geschichte und Geschicke der STERN COMBO MEIßEN einzugreifen. „Die schönste Zeit“, so Martin Schreier 1988, begann. Das Nachspielen hatte sich erledigt, die eigene Musik bestimmte nun das Repertoire der Combo. Neben der Adapterei schrieben und produzierten Reinhard Fißler (voc), Lothar Kramer (keyb), Thomas Kurzhals (keyb), Bernd Fiedler (bg), Martin Schreier (ld, dr) und Norbert Jäger (keyb, perc) auch kürzere, radiogerechte Titel.  1975 erschienen auf einer Single „Söhnchen und „Hoch war der Berg. Zwei Jahre später folgte die 1.LP mit dem Titel „Stern Combo". Es war auch die Zeit der Wettbewerbe und Rhythmusaktionen (Veranstaltungen, in denen der Rundfunk kontinuierlich die interessantesten Gruppen zusammenfasste und mitschnitt). Von 1976 bis 1979 nahm STERN daran teil.  1976 gab es gleich zwei Silbermedaillen beim Interpretenwettbewerb in Karl-Marx-Stadt. Die eine war für „Poetisches Konzert Nr.1", das sie zusammen mit Annekathrin Bürger und Rolf Römer gestalteten, und die zweite für ihr Konzertprogramm mit Adaptionen. Bestechend damals das Sound– und Lichtkonzept. STERN MEIßEN führte als erste DDR-Band eine quadrophone Beschallung vor. Ein Jahr später gab es noch mal „Gold bei der Leistungsschau der Unterhaltungskunst und ein neues Bandmitglied: Werther Lohse fand zwischen 1978 und 1979 seine musikalische Heimstatt bei den Meißnern. In diesen Abschnitt der Bandgeschichte fällt auch die Aufführung des rocksinfonischen Werkes "Weißes Gold" – jene Geschichte um den Porzellanerfinder Böttger. 1979 erschien gleichnamige LP, und noch im selben Jahr folgte STERNS dritte Langspielplatte „Der weite Weg".   Weg mit der Combo  (1979-1984)  Es ist nahezu symptomatisch für die Schreier Band: Immer wenn sich eine Spielrichtung erschöpft hatte, alles ausprobiert schien oder ganz einfach etwas anderes modern wurde, stellte sich die Band darauf ein. Nach den Jahren zweigleisiger Arbeit entschied man sich für die kürzeren Songs, und aus dem Bandnamen wurde die "Combo" gestrichen. Neue Musiker kamen: Uwe Haßbecker (g, ab 1981), Peter Rasym (bg, ab 1980), Michael Behm (dr, voc ab 1979).  STERN MEIßEN wurde Stammgast in den einschlägigen Rundfunkwertungs-sendungen und stellte mit Rasym, Kurzhals, Haßbecker die Musiker des Jahres. „Also was soll aus mir werden / Die Erde schweigt (1980); "Stundenschlag/ Leben möchte` ich (1982) wurden Hits. Martin Schreier fing an zu singen. Das war neu. Die Kritiker kritisierten, doch der Band bestätigte sich damit ihre Wandlungsfähigkeit. Es erschien das Konzeptalbum „Reise zum Mittelpunkt des Menschen (1981) und die 5. LP "Stundenschlag" (1982). Im gleichen Jahr gab es beim Dresdner Schlagerfestival einen 1.Preis, und Reinhard Fißler verließ STERN MEIßEN. Für viele war das unfassbar.,  n einer UK-Kritik über die „Stundenschlag" – LP kann man nachlesen: " … eins steht fest. Es fehlt ab jetzt eine Klangfarbe im Spektrum der DDR-Rockmusik … Ein bisher nicht erfüllter Anspruch wurde zurückgenommen und reduziert auf eine musikalisch belanglose Ebene, so zwischen Disco-Jazz-Funky usw." Martin aber folgte seiner Linie:"Wenn etwas zur Gewohnheit wird, dann muss man anfangen, nachzudenken“ .   1982 - Schreier-Sturzflug oder "Joker“ Ralph kommt (1984 - ?)  Es ereignete sich gegen Mitternacht im Musikantenklub der 83er FDJ-Werkstattwoche Tanzmusik. Die Hallenser Band  "Joker" zog alle in Suhl anwesenden Musiker in ihren Bann. STERN MEIßEN – Chef Schreier stand auch dabei und sprach zwischendurch mit dem Sänger der Band. Am nächsten tag war es rum: "Der Schreier kauft Ralph Schmidt ein. Das ist der Untergang von STERN MEIßEN. Der passt doch gar nicht dazu …." Es wurde orakelt, geargwöhnt, gelächelt. Dem Spott folgte bald das Eingeständnis: "Schreier hat wieder mal den richtigen Riecher gehabt." Die Band hatte nun ihren neuen Frontmann und Ralph Schmidt eine Band, die ihn forderte, zugleich aber auch ungeahnte Möglichkeiten eröffnete. Der Personalwechsel erfolgte mit Konsequenz.  Mattias Philipp kam ans Schlagzeug. Andreas Bicking stieg als Keyboarder, Saxophonist und Sänger ein. Und als 1987 die 7.LP unter dem Titel "Taufrisch" erschien, da hieß die Besetzung: Ralph Schmidt (voc), Andraes Bicking (keyb, sax, voc), Michael Lehrmann (g), Axel Schäfer (bg), Frank Schirmer (dr). Auch diese personelle Konstellation wurde von vielen mit Skepsis aufgenommen. Schließlich hatten Rasym und Kurzhals nicht unmaßgeblich das STERN MEIßEN Bild geprägt … Das Spiel zwischen Frust und Freude fand erneut statt. Zumal sich Ralph Schmidt als IC in atemberaubender Geschwindigkeit einen Stand beim jugendlichen Publikum ersang, der seinesgleichen suchte. 12. LP PUHDYS  "Das Buch"  Melodie & Rhythmus 08/1984   Autor:Stefan Lasch Das „Buch“, die zwölfte LP der PUHDYS, ist ein nachdenken über unsere Zeit, über Menschen, über den großen und kleinen Frieden. Gegliedert in zehn Kapitel sind es Erfahrungen zwischen Rock `n` Roll und Kriegsangst oder, um im Heine – Gestus des 2. Titels der A – Seite zu formulieren, `Nachtgedanken`. Und das scheint mir auch der inhaltliche Kern, die Absicht dieser LP zu sein, den Hörer anzuregen, dieses Nachdenken mit eigenen historischen, persönlichen und aktuell – politischen Erfahrungen anzureichern.  Da stehen Titel, die sich mit dem Alt – Werden nicht nur im physischen Sinn beschäftigen neben Liedern für das Leben, für den Frieden. So unterschiedlich die Inhalte dieser LP, so unterschiedlich  auch die Qualität und Machart der einzelnen Kapitel, sprich Titel. Wenn sich bei der „Elften“ aktuelle musikalische Tendenzen abzeichneten, so ist das „Buch“ eher als traditionell zu bezeichnen. Das mag Neuhits–Fetischisten verärgern, ich empfinde es aber als durchaus legitim, wenn eine Band, die ihre Ausdrucksskala gefunden hat, immer wieder darauf zurückgreift.  Die LP beginnt mit „1984“, einem Instrumentalstück, dessen Inhalt jeder selbst ausdeuten sollte. Ich werte es als wirkungsvolle Vorspann – bzw. Blendenmusik. Einen Text – Musik – Kontrast liefert „Ich will nicht vergessen“ (Birr, Meyer / B. Lasch). Liest man den Text, so baut sich die Erwartung nach einem schwergewichtigen Rockwerk auf. Doch Dieter Birr und Peter Meyer brechen die Heine – Adaption, indem sie locker, beschwingte, mitmachfreundliche Töne setzten. Ich kann mir gut vorstellen, das die Zeile „ … ich will nicht vergessen“ sehr schnell und lautstark vom PUHDYS – Fan mitgesungen werden. Ein Wirkungsmechanismus, der nicht der schlechteste ist. „Die Wärme der Nacht“ (Hertrampf / W.Tilgner) verriet mir dagegen kaum etwas wirkungsvolles. Es ist anzunehmen, dass dieses Stück wegen der gesanglichen Abwechslung – Dieter Hertrampf singt – auf die Platte kam. Allerdings aufregend ist es nicht, ein Ruhepunkt ? In „Angstverkäufer“ (Birr, Meyer / K.Taubert) wird noch einmal wie im vorangegangenen Titel mit Reggae – Elementen geliebäugelt und kaum merklich zur PUHDYS – typischen Vierviertel – Markierung übergegangen. Leider kleben die Bläser zu sehr an den Vierteln, so das alles etwas hausbacken wirkt. Geschickt dagegen die Geschichte, die erzählt wird. Bilder, die keiner Übersetzung bedürfen.  Ein anderes Nachdenken wird in „Die Boote der Jugend“ (Birr, Meyer / Birr) vollzogenen, wenngleich auch nur mit musikalisch durchschnittlichen Mitteln. Verstehen wir es als Vorspiel zu „Das Buch“, die neue Hymne der PUHDYS. Es lässt sich darüber streiten, ob nun Dieter Birr als Sprecher unter die Haut geht, den Vorwurf der schlechten „ch“ – Sprechweise muss er sich gefallen lassen. Hier fehlt mir Pathos, das eigentlich beabsichtigt war und durch den chorisch angelegten und ausklingenden Optimismus auch vorgeführt wird.  Gleich wie man die Details beurteilt, ich finde solche Lieder wichtig und emotional erregend. Vielleicht nicht gerade zu Haus unter Kopfhörern, dafür aber umso mehr im Konzert unter vielen. Ich weiß nicht, ob es den PUHDYS langsam auf die Nerven geht, die Wortspielereien mit ihrem Alter. Die „Rockerrente“ ist die ironische Antwort. Auf Titulierungen wie „Altrocker“ kann man eben nur mit Reimereien wie „Leib und Soul“ auf „Rock`n` Roll“ oder mit „Rockerrente“ auf „Ente“ reagieren.  Mein einziger Kommentar zu diesem Stück: „Es ist das einzig Wahre, sie rocken bis zur Bahre“.  Nach dem charakteristischen PUHDYS Gitarrenschluss der „Rockerrente“, folgt der Keyboard –  Einstieg zu „Niemand wird so wieder werden“ (Jeske / C.Din), das dritte Durchschnittslied dieser Platte. Raffinierter dagegen die „Bauernhochzeit“ (Birr, Meyer / Birr), weil nicht so gemeint, wie es sich gedruckt liest. Diesen Titel muss man eben mit der Musik genießen. Bleibt nur zu hoffen, das sich der eine oder andere Bauer nicht getroffen fühlt und gegen den Text zu Felde zieht.   Mit „Schlaf mit mir“ (Birr, Meyer / Birr) dürfte den PUHDYS wieder ein Stück tanzbare Musik gelungen sein, das seine Berechtigung durch den Einsatz in Diskotheken erhält. Der letzte Titel dieser LP „Das Märchen“ (Birr, Meyer / B. Lasch) erinnert zunächst musikalisch an „Alt wie ein Baum“ und konfrontiert mit dem schöpferischen Problem: Anspruch und Realität beim Schreiben von Liedern.  Wenn die „Zwölfte“ der PUHDYS auch nicht einen spontanen Lobesschrei loslässt, so liegt das  auch an ihrer Vorgängerin. „Das Buch“ reiht sich ohne zu klemmen, aber auch ohne besonderen Glanz in die Plattensammlung mit dem Aufdruck PUHDYS ein. Jeder kann sich seine Kapitel herausnehmen, hat die Chance, über Banalitäten und Absichten zu streiten, findet auf – und anregendes. Vielleicht sehe ich das falsch, aber es schiene mir doch recht vermessen, Enttäuschung zu formulieren und die „Computerkarriere“ außer acht zu lassen.  „Das Buch“ klingt genauso gut, hat mindestens zwei Hits und den Zeitgeist, den wir von engagierter Rockmusik erwarten. Darüber zu sinnieren: da hätten sie doch; warum dies und jenes nicht; wo bleibt das Maßstabsetzen, halte ich für Zeitverschwendung. Mit 15jähriger Rockerfahrung wissen die PUHDYS wohl selbst am besten, was sie auf der 13. LP bringen müssen, um sich nicht unterkriegen zu lassen.
© 2024 Stefan Lasch
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12. LP PUHDYS  "Das Buch"  Melodie & Rhythmus 08/1984   Autor:Stefan Lasch Das „Buch“, die zwölfte LP der PUHDYS, ist ein Nachdenken über unsere Zeit, über Menschen, über den großen und kleinen Frieden. Gegliedert in zehn Kapitel sind es Erfahrungen zwischen Rock `n` Roll und Kriegsangst oder, um im Heine – Gestus des 2. Titels der A – Seite zu formulieren, `Nachtgedanken`. Und das scheint mir auch der inhaltliche Kern, die Absicht dieser LP zu sein, den Hörer anzuregen, dieses Nachdenken mit eigenen historischen, persönlichen und aktuell – politischen Erfahrungen anzureichern.  Da stehen Titel, die sich mit dem Alt – Werden nicht nur im physischen Sinn beschäftigen neben Liedern für das Leben, für den Frieden. So unterschiedlich die Inhalte dieser LP, so unterschiedlich  auch die Qualität und Machart der einzelnen Kapitel, sprich Titel. Wenn sich bei der „Elften“ aktuelle musikalische Tendenzen abzeichneten, so ist das „Buch“ eher als traditionell zu bezeichnen. Das mag Neuhits–Fetischisten verärgern, ich empfinde es aber als durchaus legitim, wenn eine Band, die ihre Ausdrucksskala gefunden hat, immer wieder darauf zurückgreift.  Die LP beginnt mit „1984“, einem Instrumentalstück, dessen Inhalt jeder selbst ausdeuten sollte. Ich werte es als wirkungsvolle Vorspann – bzw. Blendenmusik. Einen Text – Musik – Kontrast liefert „Ich will nicht vergessen“ (Birr, Meyer / B. Lasch). Liest man den Text, so baut sich die Erwartung nach einem schwergewichtigen Rockwerk auf. Doch Dieter Birr und Peter Meyer brechen die Heine – Adaption, indem sie locker, beschwingte, mitmachfreundliche Töne setzten. Ich kann mir gut vorstellen, das die Zeile „ … ich will nicht vergessen“ sehr schnell und lautstark vom PUHDYS – Fan mitgesungen werden. Ein Wirkungsmechanismus, der nicht der schlechteste ist. „Die Wärme der Nacht“ (Hertrampf / W.Tilgner) verriet mir dagegen kaum etwas wirkungsvolles. Es ist anzunehmen, dass dieses Stück wegen der gesanglichen Abwechslung – Dieter Hertrampf singt – auf die Platte kam. Allerdings aufregend ist es nicht, ein Ruhepunkt ? In „Angstverkäufer“ (Birr, Meyer / K.Taubert) wird noch einmal wie im vorangegangenen Titel mit Reggae – Elementen geliebäugelt und kaum merklich zur PUHDYS – typischen Vierviertel – Markierung übergegangen. Leider kleben die Bläser zu sehr an den Vierteln, so das alles etwas hausbacken wirkt. Geschickt dagegen die Geschichte, die erzählt wird. Bilder, die keiner Übersetzung bedürfen.  Ein anderes Nachdenken wird in „Die Boote der Jugend“ (Birr, Meyer / Birr) vollzogenen, wenngleich auch nur mit musikalisch durchschnittlichen Mitteln. Verstehen wir es als Vorspiel zu „Das Buch“, die neue Hymne der PUHDYS. Es lässt sich darüber streiten, ob nun Dieter Birr als Sprecher unter die Haut geht, den Vorwurf der schlechten „ch“ – Sprechweise muss er sich gefallen lassen. Hier fehlt mir Pathos, das eigentlich beabsichtigt war und durch den chorisch angelegten und ausklingenden Optimismus auch vorgeführt wird.  Gleich wie man die Details beurteilt, ich finde solche Lieder wichtig und emotional erregend. Vielleicht nicht gerade zu Haus unter Kopfhörern, dafür aber umso mehr im Konzert unter vielen. Ich weiß nicht, ob es den PUHDYS langsam auf die Nerven geht, die Wortspielereien mit ihrem Alter. Die „Rockerrente“ ist die ironische Antwort. Auf Titulierungen wie „Altrocker“ kann man eben nur mit Reimereien wie „Leib und Soul“ auf „Rock`n` Roll“ oder mit „Rockerrente“ auf „Ente“ reagieren.  Mein einziger Kommentar zu diesem Stück: „Es ist das einzig Wahre, sie rocken bis zur Bahre“.  Nach dem charakteristischen PUHDYS Gitarrenschluss der „Rockerrente“, folgt der Keyboard –  Einstieg zu „Niemand wird so wieder werden“ (Jeske / C.Din), das dritte Durchschnittslied dieser Platte. Raffinierter dagegen die „Bauernhochzeit“ (Birr, Meyer / Birr), weil nicht so gemeint, wie es sich gedruckt liest. Diesen Titel muss man eben mit der Musik genießen. Bleibt nur zu hoffen, das sich der eine oder andere Bauer nicht getroffen fühlt und gegen den Text zu Felde zieht.   Mit „Schlaf mit mir“ (Birr, Meyer / Birr) dürfte den PUHDYS wieder ein Stück tanzbare Musik gelungen sein, das seine Berechtigung durch den Einsatz in Diskotheken erhält. Der letzte Titel dieser LP „Das Märchen“ (Birr, Meyer / B. Lasch) erinnert zunächst musikalisch an „Alt wie ein Baum“ und konfrontiert mit dem schöpferischen Problem: Anspruch und Realität beim Schreiben von Liedern.  Wenn die „Zwölfte“ der PUHDYS auch nicht einen spontanen Lobesschrei loslässt, so liegt das  auch an ihrer Vorgängerin. „Das Buch“ reiht sich ohne zu klemmen, aber auch ohne besonderen Glanz in die Plattensammlung mit dem Aufdruck PUHDYS ein. Jeder kann sich seine Kapitel herausnehmen, hat die Chance, über Banalitäten und Absichten zu streiten, findet auf – und anregendes. Vielleicht sehe ich das falsch, aber es schiene mir doch recht vermessen, Enttäuschung zu formulieren und die „Computerkarriere“ außer acht zu lassen.  „Das Buch“ klingt genauso gut, hat mindestens zwei Hits und den Zeitgeist, den wir von engagierter Rockmusik erwarten. Darüber zu sinnieren: da hätten sie doch; warum dies und jenes nicht; wo bleibt das Maßstabsetzen, halte ich für Zeitverschwendung. Mit 15jähriger Rockerfahrung wissen die PUHDYS wohl selbst am besten, was sie auf der 13. LP bringen müssen, um sich nicht unterkriegen zu lassen. Es gibt schon eigenartige Erscheinungen in der Popmusik. Da entschließt sich ein Sänger nach einigen Irrungen und Wirrungen des Bandlebens, Solist zu werden, besinnt sich seiner schon fast vergessenen Sangesart und deklassiert in fast jeder Hitparade seine Konkurrenten. Was Wunder, wenn so schnell wie Amiga möglich, gesammeltes Werk (Produzenten Rundfunk der DDR, Titel drei Amiga) in Venyl erschien. Ralf Bursy ist für mich so ein Phänomen. Er vereint offensichtlich jene Eigenschaften, die seine Zielgruppe liebt. Er verfügt über einen gewissen Sex-Appeal, auch in der Stimme, singt von Liebe und Mädels, meditiert über das komplizierte Leben eines Popsängers und verbreitet einen Hauch Wehmut.  Eindrücke nach dem ersten Hören. Was mich zunächst erstaunt hat, war das bescheidene Quantum an neuen Liedern. Außer „Schläfst du schon“, „Kalte Augen“, „Himbeermund“ und „Hinter dem Spiegel“ haben die anderen Produktionen ihren Publikumserfolg schon nachgewiesen. Sozusagen eine „Best-of- … „ Platte ? Ich tendiere mehr zu „Das gesammelte Werk des R.B. – Die Anfänge“. Was zur Folge hat, das es Bursys Grenzen deutlich macht.  Neben dem Gesang, den Kompositionen spielte Bursy Gitarrenparts, Bassfiguren, Keyboardflächen, Percussions-Elemente selbst ein, und er programmierte auch seinen Drum-Computer. Mit den Gitarristen Bernd Römer, Reinhard Petereit und Charlie Eitner holte er sich effektvolle Zwischenstückespieler, und Rene Deckers Saxophon gibt dem Titlel „ Schläfst du schon“ einen Hauch von Abwechslung. Bliebe noch Lothar Kramer zu erwähnen, der bei „Feuer im Eis“ die Tasten drückt.  Trotzdem unterscheiden sich alle zehn Titel nur wenig voneinander. Natürlich hat jedes Stück eine andere Melodie, ein anderes Tempo, doch das Konstruktionsprinzip ist in jedem Lied erkennbar. Und da schöpft meiner Meinung nach Ralf Bursy noch nicht alle Möglichkeiten aus. Er kann mehr als nur sehnsüchtig – wehmütig singen. An irgendeiner Stelle wären mal andere Klangfarben effektvoller gewesen. Was andererseits ausschließt, das Ralf Bursy seine Anhängerschaft mit Ungewohntem konfrontiert. Er klingt eben immer so wie in seinem Solo-Einstieg „Eh die Liebe stirbt“ – lamentoso. Der bislang erzielte Erfolg gibt dem Produzenten, Walter Cikan, und natürlich dem Interpreten recht. Warum nicht erfolgreiches ausschlachten – andere machen es ja auch. Den besten Eindruck hinterließ bei mir die Neufassung des Titels „Warten in der Dunkelheit“. Charlie Eitner lieferte mit seinem Gitarrenspiel das Fundament des Arrangements, und Ralf Bursy strebt mit seiner Sangesart jener viel beschworenen Einheit zwischen Text und Musik entgegen. Dieses Beispiel hätte anregen können, um andere Bursy-Lieder neu zu fassen, um das eine oder andere Glanzlicht dieser Platte aufzusetzen. So sind es nur die Titel „Schläfst du schon“, und „Kalte Augen“, die Bursy doch einmal mit anderen Nuancen zeigt.  Unterschiedlich bewerte ich die Texte. Fünf Autoren versuchen, Gefühl und Anspruch des Solisten in Worte zu kleiden. Das Modell „Eh die Liebe stirbt“ entdeckt man in den meisten Liedern wieder. Ralf Bursy singt von jenen zwischenmenschlichen Beziehungen, vom Suchen und Leiden der Liebe. Nichts aufregendes, aber auch nichts was man dem Interpreten anlasten müsste. Ich erwarte von Ralf Bursy keine schwergewichtigen, philosophierenden Aussagen. Er bedient dich er Mittel des Schlagers (wer beim lesen des Wortes noch immer negative Assoziationen hochkommen lässt, sollte Pop einsetzen), und bewegt sich auch in dessen Dimensionen. Neues hat er jedenfalls nicht eingebracht. Vielleicht gelingt es ihm einmal Texter (einer reicht ja) zu finden, die ihm neues Liebes-Gedankengut unter die Noten schreiben. Kaum anfreunden konnte ich mit dem Refrain in „Schläfst du schon“: mein Liebes schläfst du schon, hier komt dein heimlicher Star, die absolute Sensation. Greif nach den Sternen über dir, weil die gleichen sind wie hier …“, was will der Dichter uns damit sagen? Ich weiß es nicht. Ebenso gelang es mir nicht hinter den Sinn der Sprachbilder in „Hinter dem Spiegel“ zu steigen:   „…in deinem Spiegel-Tausendschön / Spiegel an der Wand / hinter dem Spiegel schön zu sehn, liegt ein Sonnenland/draußen drehen Winde stark und kalt / werden Wunder mit Scheck bezahlt / neunzehn ist verdammt lang alt/worauf man wartet kommt nicht so bald/draußen zählt was man kann und hat / teilt mein und dein/ teilt ein und ab / gern wird in schwarz und weiss gemalt/ und wo es glatt geht liegt Asphalt / bleib in deinem Spiegel-Tausendschön …“.  „Wind im Gesicht“ ist eine gefällige, kaum auffällige, aber gut klingende und etwas uniform wirkende Platte. Sie veranlasst mich nicht, in Jubel auszubrechen, provoziert mich auch nicht, hintergründig zu sinnieren, ob und überhaupt oder warum nicht … Das, was Bursy bedienen will, bedient er konsequent,   1. LP Ralph Bursy  Melodie & Rhythmus 12/1987   Autor:Stefan Lasch Die Stern Story  Melodie & Rhythmus 09/1988   Autor:Stefan Lasch STERN MEIßEN: ein Begriff in der Rock –und Popszene der DDR seit 25 Jahren. Martin Schreier, einer der verbissensten und hartnäckigsten Bandchefs hat es geschafft, trotz aller stilistischen und organisatorischen Unwegsamkeiten der Musikszenerie, immer eine spielfähige Band zu haben. Die Musikanten wechselten mit steter Regelmäßigkeit, Fachleute sparten nie mit Skepsis und guten Ratschlägen, die Fans aber hielten Treue. Obwohl ein Vierteljahrhundert für eine Rockband schon ein bemerkenswertes Alter ist (nur "Omega" aus Ungarn, die "Rolling Stones" oder "Status Quo" können da noch mithalten), nahm dich Gedrucktes über die Meißner STERNE relativ bescheiden aus. Selbst gut geführte Artikel geben lediglich rund drei Dutzend Artikel her.  Schon die Überschriften spiegeln anschaulich den Werdegang von STERN MEIßEN wider. So machte die Wochenpost Nr.5/77 einen Beitrag über die STERN COMBO MEIßEN mit den Worten: "Sechs vernünftige Personen“ auf. Die Sächsische Zeitung vom 8.12.78 wusste: „Mit Rock‘n‘ Roll fing alles an" und das ND vom 18.1.79 konstatierte: "Mit dem Können wuchs der Mut zu Eigenem" . Im Herbst des gleichen Jahres meldete die Ostseezeitung:" STERN COMBO MEIßEN mit neuem Konzertprogramm".   Am 22.5.1982 setzte Waltraud Heinze über ein Gespräch, dass sie mit STERN MEIßEN im Vorfeld der FDJ-Kulturkonferenz führte: "Wir wollen nicht allgemein und verbindlich sein" . Dass Bauernecho schrieb am 8.4.83: "Stern-Stunden kommen nicht aus heiterem Himmel" . „Unser Anliegen: eine Volksband zu sein" , war am 6.8.1986 in der Sächsischen Zeitung zu lesen und knapp drei Wochen später meldete die Junge Welt: "Musik für Ohren und Beine" . Für die Chronisten jedoch kann bereits der Gründungstag und die Schreibweise von STERN MEIßEN bzw. STERN COMBO MEIßEN Rätsel aufgeben. Selbst wenn ich betone, das diese STERN-MEIßEN- Story von Martin Schreier autorisiert ist, Fakten und Daten also stimmen dürften, findet mancher Leser gewiss Details, die er anders in Erinnerung hat oder eben aus heutiger Sicht differenzierter beurteilt.   Es begann mit altdeutschen Schlagern (1964 – 1970)  Ein Jüngling von 15 Jahren hatte wieder mal seine Bande versammelt, schwärmte von den Beatles und den Rolling Stones und gab die Order aus: „Wir machen eine eigene Band auf". Gesagt, getan. Alte Radios, das war damals so üblich, wurden besorgt und in den Stand eines Verstärkers für Gitarren und Mikrofone erhoben. Den Jungmusikern bot sich die Gelegenheit, glitzernde Notenpulte mit dem Namen "Stern Combo Meißen" zu übernehmen (eine Tanzkapelle löste sich gerade auf). Damit hatten sie nicht nur ein schickes Combo – Requisit, sondern gleichsam auch einen Bandnamen. Am 24.9.1964 war es dann soweit: Die (neue) STERN COMBO MEIßEN trat zum ersten Mal öffentlich auf: zu einem Rentnervergnügen im Luftbad Spaar bei Meißen.  Wir beaten bis wir Profis sind (1970 – 1975) Schon in den Gründerjahren der STERN COMBO gehörte es zu den konzeptionellen Tugenden des Bandchefs, immer am musikalischen Ball zu sein. Die große Zeit der Bläser war angebrochen, was Wunder, wenn die Meißner dem Ruf der Zeit folgten. 1970 hatte die Band noch bescheidene Quartett-Dimension, im Herbst des gleichen Jahres verdoppelte sich das spielende Personal. Bläser wurden nun das Aushängeschild. Drei Jahre dauerte die Bläser- Phase, und mit Veronika Fischer stand sogar mal für eine kurze Zeit eine Sängerin am Solisten-Mikrofon. 1973 kam dann ein Studierter (Thomas Kurzhals) in die Band, der - obwohl erst im 3.Studienjahr - sich an die Großen der sogenannten E-Musik wagte. Der 1. und 2. Satz von Händels Concerto Grosso wurde neu aufgelegt, und mit Mussorgskis "Die Nacht auf dem kahlen Berg" entstand 1975 die erste Aufnahme. "Finnladia“ von Sibelius und die "Rhapsodie in Blue" folgten. Martin entschloss sich, das musikalische Konzept zu ändern. Die Gitarre flog raus, dafür spielten zwei Keyboarder, manchmal sogar drei. Die STERN COMBO trat in der renommierten Veranstaltung des Dresdner Kulturpalastes "Die Orgel von Bach bis Beat" auf, arbeitete an der Filmmusik zu "Hostess" und fand in Reinhard Fißler (1973) einen neuen Sänger. Von nun an war STERN als Profi Kapelle zugange.   1976  - Die große Zeit der Konzepte  (1975-1979)  Galt die STERN COMBO MEIßEN vor dieser Phase eher als Geheimtipp und blieb medial und überregional unbeachtet, wurden einige Kollegen plötzlich wach. Da waren Musiker, die nahmen sich einen Mussorgski her, werkelten an einem Sibelus und konzipierten sogar Konzeptalben. 1976 war es, als ein junger dynamischer Produzent unter Androhung, dass er nie wieder seinen Schreibtisch aufsuchen werde, durchsetze: „Der Kampf um den Südpol" wird produziert. Der heutige Chefproduzent Jugendmusik im Rundfunk, Walter Cikan, und seine Mitstreiterin Luise Mirsch begannen in die Geschichte und Geschicke der STERN COMBO MEIßEN einzugreifen. „Die schönste Zeit“, so Martin Schreier 1988, begann. Das Nachspielen hatte sich erledigt, die eigene Musik bestimmte nun das Repertoire der Combo. Neben der Adapterei schrieben und produzierten Reinhard Fißler (voc), Lothar Kramer (keyb), Thomas Kurzhals (keyb), Bernd Fiedler (bg), Martin Schreier (ld, dr) und Norbert Jäger (keyb, perc) auch kürzere, radiogerechte Titel.  1975 erschienen auf einer Single „Söhnchen und „Hoch war der Berg. Zwei Jahre später folgte die 1.LP mit dem Titel „Stern Combo". Es war auch die Zeit der Wettbewerbe und Rhythmusaktionen (Veranstaltungen, in denen der Rundfunk kontinuierlich die interessantesten Gruppen zusammenfasste und mitschnitt). Von 1976 bis 1979 nahm STERN daran teil.  1976 gab es gleich zwei Silbermedaillen beim Interpretenwettbewerb in Karl-Marx-Stadt. Die eine war für „Poetisches Konzert Nr.1", das sie zusammen mit Annekathrin Bürger und Rolf Römer gestalteten, und die zweite für ihr Konzertprogramm mit Adaptionen. Bestechend damals das Sound– und Lichtkonzept. STERN MEIßEN führte als erste DDR-Band eine quadrophone Beschallung vor. Ein Jahr später gab es noch mal „Gold bei der Leistungsschau der Unterhaltungskunst und ein neues Bandmitglied: Werther Lohse fand zwischen 1978 und 1979 seine musikalische Heimstatt bei den Meißnern. In diesen Abschnitt der Bandgeschichte fällt auch die Aufführung des rocksinfonischen Werkes "Weißes Gold" – jene Geschichte um den Porzellanerfinder Böttger. 1979 erschien gleichnamige LP, und noch im selben Jahr folgte STERNS dritte Langspielplatte „Der weite Weg".   Weg mit der Combo  (1979-1984)  Es ist nahezu symptomatisch für die Schreier Band: Immer wenn sich eine Spielrichtung erschöpft hatte, alles ausprobiert schien oder ganz einfach etwas anderes modern wurde, stellte sich die Band darauf ein. Nach den Jahren zweigleisiger Arbeit entschied man sich für die kürzeren Songs, und aus dem Bandnamen wurde die "Combo" gestrichen. Neue Musiker kamen: Uwe Haßbecker (g, ab 1981), Peter Rasym (bg, ab 1980), Michael Behm (dr, voc ab 1979).  STERN MEIßEN wurde Stammgast in den einschlägigen Rundfunkwertungs-sendungen und stellte mit Rasym, Kurzhals, Haßbecker die Musiker des Jahres. „Also was soll aus mir werden / Die Erde schweigt (1980); "Stundenschlag/ Leben möchte` ich (1982) wurden Hits. Martin Schreier fing an zu singen. Das war neu. Die Kritiker kritisierten, doch der Band bestätigte sich damit ihre Wandlungsfähigkeit. Es erschien das Konzeptalbum „Reise zum Mittelpunkt des Menschen (1981) und die 5. LP "Stundenschlag" (1982). Im gleichen Jahr gab es beim Dresdner Schlagerfestival einen 1.Preis, und Reinhard Fißler verließ STERN MEIßEN. Für viele war das unfassbar.,  n einer UK-Kritik über die „Stundenschlag" – LP kann man nachlesen: " … eins steht fest. Es fehlt ab jetzt eine Klangfarbe im Spektrum der DDR-Rockmusik … Ein bisher nicht erfüllter Anspruch wurde zurückgenommen und reduziert auf eine musikalisch belanglose Ebene, so zwischen Disco-Jazz-Funky usw." Martin aber folgte seiner Linie:"Wenn etwas zur Gewohnheit wird, dann muss man anfangen, nachzudenken“ .   1982 - Schreier-Sturzflug oder "Joker“ Ralph kommt (1984 - ?)  Es ereignete sich gegen Mitternacht im Musikantenklub der 83er FDJ-Werkstattwoche Tanzmusik. Die Hallenser Band  "Joker" zog alle in Suhl anwesenden Musiker in ihren Bann. STERN MEIßEN – Chef Schreier stand auch dabei und sprach zwischendurch mit dem Sänger der Band. Am nächsten tag war es rum: "Der Schreier kauft Ralph Schmidt ein. Das ist der Untergang von STERN MEIßEN. Der passt doch gar nicht dazu …." Es wurde orakelt, geargwöhnt, gelächelt. Dem Spott folgte bald das Eingeständnis: "Schreier hat wieder mal den richtigen Riecher gehabt." Die Band hatte nun ihren neuen Frontmann und Ralph Schmidt eine Band, die ihn forderte, zugleich aber auch ungeahnte Möglichkeiten eröffnete. Der Personalwechsel erfolgte mit Konsequenz.  Mattias Philipp kam ans Schlagzeug. Andreas Bicking stieg als Keyboarder, Saxophonist und Sänger ein. Und als 1987 die 7.LP unter dem Titel "Taufrisch" erschien, da hieß die Besetzung: Ralph Schmidt (voc), Andraes Bicking (keyb, sax, voc), Michael Lehrmann (g), Axel Schäfer (bg), Frank Schirmer (dr). Auch diese personelle Konstellation wurde von vielen mit Skepsis aufgenommen. Schließlich hatten Rasym und Kurzhals nicht unmaßgeblich das STERN MEIßEN Bild geprägt … Das Spiel zwischen Frust und Freude fand erneut statt. Zumal sich Ralph Schmidt als IC in atemberaubender Geschwindigkeit einen Stand beim jugendlichen Publikum ersang, der seinesgleichen suchte. 1. LP Hans "Die Geige“ Wintoch Melodie & Rhythmus 02/1989   Autor:Stefan Lasch HANS WINTOCH  ist einer der wenigen Instrumentalisten unserer Rock - und Popszene, der bekannt ist, der Dank seines Namens HANS DIE GEIGE sofort zu identifizieren ist. Ganz so schwer wie Gitarristen oder Keyboarder hat er es allerdings auch nicht, denn Geiger, die ihr Instrument mit einem Tonabnehmer versehen und ihren Ton durch allerlei Effekte veredeln lassen, sind an den Fingern einer Hand abzuzählen. Wie es sich für einen ordentlichen Geiger gehört, liegt die erste Begegnung mit den vier Saiten in früher Kindheit. Bereits mit fünf Jahren musste der kleine HANS zur Musikschule und üben. Mit Sechzehn erfolgte dann der Aufstieg. Die Musikschule Weimar sollte seine neue Ausbildungsstätte werden.  Doch wie das Leben so spielt, die E - Musik trat mehr und mehr in den Hintergrund, und nach drei Jahre Studium folgte der Wechsel zur U - Musik. HANS DIE GEIGE bekam einen Berufsausweis, ließ den hehren Hochschulbetrieb mit Bach und Beethoven hinter sich und begann seinen Weg durch zahlreiche Rock - und Popinstanzen. So spielte er zwischen 1975 und 1978 in der Sieghard - Schubert - Band. Die darauf folgenden Jahre gehörten einem eigen Projekt namens "Report", und seit 1982 reist er mehr oder weniger als Solist durch die Lande. Stationen wie "Reform" (1983), "Lift" (1984) oder Sessions mit "Engerling", "Electra" oder "Zenit" seien zur Vollständigkeit seiner musikalischen Entwicklung erwähnt.  Ein Ereignis mag den künstlerischen Weg von HANS WINTOCH nachhaltig beeinflusst haben: das von DT-64 inszenierte Konzert "Die Geige in der Rockmusik". Er erhielt den Auftrag, ein Stück für dieses Konzert zu schreiben und unterstrich damit deutlich, das ihn eigentlich Bandkonzepte nur hindern bzw. nur bedingt seinen Intentionen entsprechen. HANS DIE GEIGE ist, obwohl er sich jederzeit vorzüglich in den Dienst einer Gruppe stellen kann, doch ein Solist, der am besten wirkt, wenn er allein auf der Bühne steht und sich seine musikalischen Partner vom Tonband zuspielen lässt oder lebendige Begleitmusiker hinter sich weiß. Folglich war sein Schritt weg vom Gruppen - Mitglied hin zum Solisten auch goldrichtig. Letztlich siegte der Individualist. Und das war gut so.  Seit er mit eigener PA, einem Mixer, diversen Halbplaybacks und allein durch die Klubs und Veranstaltungen zieht, hat er mehr für seine Popularität getan als je zuvor. Sicherlich war dies auch eine Entwicklungsfrage und eine Frage der Zeit. Das er spielen kann fordert das Instrument. Lassen sich spielerische Schwächen auf anderen Instrumenten kaschieren, die Violine zwingt zum kontinuierlichen Üben, deckt Halbheiten sehr schnell auf. HANS WINTOCH beherrscht das Spiel mit Bogen und den vier Saiten, hat das Gespür für effektvolle Klangspielereien und wirkungsvolle Auftritte.  Eigentlich passt das Instrument rein optisch gar nicht zu ihm. Meist in enges Leder gehüllt und mit auffälligem schulterlangem Haar, würde man ihm eher eine Heavy - Gitarre zuordnen als eine Geige. So fällt HANS WINTOCH in doppelter Hinsicht immer wieder auf. Er verkörpert einen knallharten Rocker und liefert Musik ab, die filigran ist, die modischen Klangmustern nun überhaupt nicht entspricht. Irgendwie passt es auch in seine Entwicklung, dass erst Ende 1988 eine Solo - LP veröffentlicht worden ist.  Sieben Kompositionen von WINTOCH selbst, von Sieghard Schubert und Michael Heubach, die das Konzept verdeutlichen, das HANS DIE GEIGE ausmacht: Computer und Keyboardsounds liefern das Fundament für jazzige Chorusse, für Ausflüge in die E-Musik, für charakteristische Geigen - Melodien. Sicherlich ist HANS WINTOCH nicht der Violinist, der experimentiert oder sich eindeutig auf eine stilistische Seite schlägt. Er bedient das, was man sich landläufig unter Geige in der Rockmusik vorstellt. Das macht er mit Konsequenz und Ausdauer. Er ist ein besessener Handwerker, der die Geige in unserem Land rockfähig gemacht hat und die Distanz, die der eine oder andere zu diesem Instrument hat, verkürzen hilft. Es gibt kaum einen Veranstalter, der HANS DIE GEIGE noch nicht gebucht hat. Erfolg beim Publikum ist garantiert. Seit er mit eigener PA, einem Mixer, diversen Halbplaybacks und allein durch die Klubs und Veranstaltungen zieht, hat er mehr für seine Popularität getan als je zuvor. Sicherlich war dies auch eine Entwicklungsfrage und eine Frage der Zeit. Das er spielen kann fordert das Instrument. Lassen sich spielerische Schwächen auf anderen Instrumenten kaschieren, die Violine zwingt zum kontinuierlichen Üben, deckt Halbheiten sehr schnell auf. HANS WINTOCH beherrscht das Spiel mit Bogen und den vier Saiten, hat das Gespür für effektvolle Klangspielereien und wirkungsvolle Auftritte. Eigentlich passt das Instrument rein optisch gar nicht zu ihm. Meist in enges Leder gehüllt und mit auffälligem schulterlangem Haar, würde man ihm eher eine Heavy - Gitarre zuordnen als eine Geige. So fällt HANS WINTOCH in doppelter Hinsicht immer wieder auf. Er verkörpert einen knallharten Rocker und liefert Musik ab, die filigran ist, die modischen Klangmustern nun überhaupt nicht entspricht. Irgendwie passt es auch in seine Entwicklung, dass erst Ende 1988 eine Solo - LP veröffentlicht worden ist. Sieben Kompositionen von WINTOCH selbst, von Sieghard Schubert und Michael Heubach, die das Konzept verdeutlichen, das HANS DIE GEIGE ausmacht: Computer und Keyboardsounds liefern das Fundament für jazzige Chorusse, für Ausflüge in die E-Musik, für charakteristische Geigen - Melodien. Sicherlich ist HANS WINTOCH nicht der Violinist, der experimentiert oder sich eindeutig auf eine stilistische Seite schlägt. Er bedient das, was man sich landläufig unter Geige in der Rockmusik vorstellt. Das macht er mit Konsequenz und Ausdauer. Er ist ein besessener Handwerker, der die Geige in unserem Land rockfähig gemacht hat und die Distanz, die der eine oder andere zu diesem Instrument hat, verkürzen hilft. Es gibt kaum einen Veranstalter, der HANS DIE GEIGE noch nicht gebucht hat. Erfolg beim Publikum ist garantiert. Bleibt nur zu hoffen, das er noch Zeit findet, um über neue Kompositionen und Arrangements nachzudenken. Da WINTOCH nun wirklich kein Einsteiger mehr ist, wird er wohl selbst am besten wissen, wie der Hase lang läuft.
© 2024 Stefan Lasch